CDU Stadthagen
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Stadthagen, den 15. Februar 2013
Stadthagen 2020
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Auf Anfrage der Schaumburger Nachrichten hat CDU-Fraktionsvorsitzender Heiko Tadge seine Einschätzung für die Lage von „Stadthagen 2020“ gegeben. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels mit einem prognostizierten starken Rückgang der Einwohnerzahlen Stadthagens zeigte Tadge Herausforderungen und Handlungsfelder für Politik und Verwaltung auf:
Für dieses Jahr hat der Bürgermeister die Fortentwicklung des Leitbildprozesses angekündigt. Das in den Jahren 2003 und 2004 entwickelte „Leitbild Stadthagen 2015“ kann durchaus für die weitere Ausrichtung und Aufstellung Stadthagens dienlich sein. Hierzu bedarf es jetzt aber dringend der Fortführung und Überarbeitung, in die neben Rat und Verwaltung auch Bürger, Verbände und Vereine einbezogen werden sollten.
Die von mir vor zehn Jahren in den Leitbildprozess eingebrachte Idee der „Wohlfühlstadt“ kann auch weiterhin als Grundlinie für die Ausrichtung von „Stadthagen 2020“ und darüber hinaus dienen. Das im Leitbild beschriebene „lebenswerte Miteinander von Wohnen, Leben und Arbeiten“ ist sicherlich auch zukünftig eine wesentliche Zielsetzung, um die Herausforderungen der Zukunft anzunehmen.
Die Aufgabe der Politik ist es, für eine perspektivische Entwicklung Stadthagens die Rahmenbedingungen zu schaffen. Abnehmende Einwohnerzahlen und Arbeitsplatzverluste gehen einher mit sinkenden städtischen Einnahmen. Das wiederum bedeutet, dass auch auf der Ausgabenseite stark eingespart werden müsste. Leistungen und Angebote würden abgebaut werden. Daher muss es Ziel sein, dem negativen Entwicklungstrend der Einwohnerzahl entschieden entgegen zu treten.
Die nachfolgenden Aufgabenfelder halte ich für die Bewältigung der auf uns zukommenden Herausforderungen und für die weitere Entwicklung Stadthagens hin zur „Wohlfühlstadt“ besonders wichtig.
Wirtschaftsförderung:
Um Arbeitsplätze in Stadthagen zu halten, muss die Verwaltung eine intensive Bestandspflege sicherstellen. Ein enger Kontakt zur heimischen Wirtschaft schafft Vertrauen und hilft, frühzeitig Tendenzen zu erkennen sowie die Rahmenbedingungen zeitgerecht im notwendigen Maße anzupassen und fortzuentwickeln. Wenn sich Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleitungsunternehmen in Stadthagen gut betreut und unterstützt fühlen, spricht sich dies auch in deren jeweiligen Branchen rum.
Ein guter Ruf Stadthagens ist der erste Türöffner für die Ansiedlung neuer Unternehmen und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Ich bin der festen Überzeugung, dass Stadthagen ein vielfältiges Arbeitsplatzangebot in Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistung benötigt. Eine alleinige Ausrichtung als „Schlafstadt“ für die in Hannover, Minden oder anderen Zentren arbeitenden Menschen würde den Bevölkerungsrückgang in Stadthagen sicherlich erheblich beschleunigen.
Verkehr:
Stadthagen hat durch die Lage an einer Haupteisenbahnachse einen Standortvorteil aber im Vergleich zu anderen Mittelzentren auch einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil, nämlich die fehlende direkte Autobahnanbindung. Erste Schritte zum Abbau dieses Nachteils sind eingeleitet und werden 2020 umgesetzt sein. In diesem Jahr wird der 2+1-Ausbau der B 65 von Bad Nenndorf bis Stadthagen beginnen. Hierdurch wird die Anbindung an die Bundesautobahn 2 deutlich verbessert.
Auch die Idee der CDU-Kreistagsfraktion Schaumburg zur Einbindung unseres Landkreises in den Bahn-Großraumtarif Hannover (GVH-Tarif) steht kurz vor der Realisierung. Von den günstigeren Bahnverbindungen werden nicht nur die Stadthäger profitieren. Umgekehrt wird auch Stadthagen zukünftig für rund 1,2 Millionen Menschen aus der Region Hannover und aus Minden günstiger zu erreichen sein. Dies bietet sicher Chancen für den Stadthäger Handel und Tourismus.
Aber auch der innerstädtische Verkehr muss mit Blick auf „Stadthagen 2020“ und darüber hinaus verbessert werden. Neben dem von der Stadthäger CDU angeregten Abbau von Ampelkreuzungen und Ersatz durch optimierte Vorfahrtsregelungen bzw. neue Kreisverkehrsplätze muss auch der Innenstadtverkehr verbessert werden. Die Schaffung eines zentrumsnahen Ringverkehrs könnte wesentlich zur Kundenfreundlichkeit beitragen und die Situation von Händlern und Dienstleistern in der Innenstadt verbessern. Unter anderem sollte hier im Rahmen der Überlegungen zur Nachnutzung des Kreiskrankenhauses auch die Schaffung einer Verbindung von der Schulstraße zur Habichhorster Straße geprüft werden.
Bildung:
Das vielfältige Bildungsangebot Stadthagens ist ein Pfund, mit dem gewuchert werden kann! Dieses gilt es zu halten und als klaren Standortvorteil auch in der Außendarstellung zu verdeutlichen, denn das ist sowohl für ansiedlungswillige Unternehmen als auch für mögliche neue Bewohner ein wesentliches Argument für Stadthagen.
Tourismus:
Der Tourismus ist sicher nicht ein Hauptstandbein Stadthagens, aber er kann zur positiven Fortentwicklung durchaus beitragen. Das Mausoleum mit dem Adriaen-de-Vries-Kunstwerk, die Bauwerke der Weserrenaissance, die historische Altstadt und die zahlreichen Veranstaltungen wie beispielsweise das Historische Schützenfest oder das taufrische Oktoberfest können touristisch sicher noch besser genutzt werden. Rad- und Wandertourismus bieten auch für Stadthagen Chancen. In die Tourismusprojekte sollte auch die weltweit zweitgrößte Fundstätte von Dinosaurierspuren einbezogen werden, denn diese Spuren im Bückeberg liegen auf Stadthäger Gebiet!
Einkaufen:
Stadthagen muss auch zukünftig attraktive Einkaufsmöglichkeiten bieten. Daher ist es wichtig, dass Politik und Verwaltung eine klare Linie verfolgen was die Abgrenzung von innenstadtrelevantem Handel und dem Handel in den Außenbereichen angeht. Auch müssen wohnquartiernahe Einzelversorger erhalten bleiben. Dort wo Geschäftsleerstände in der Innenstadt auch aufgrund des demographischen Wandels nicht zu vermeiden sind, gilt es, durch das Erschließen geeigneter Nachnutzungen wie beispielsweise der Schaffung altersgerechten Wohnraumes ein schönes Stadtbild zu erhalten bzw. zu schaffen.
Sicherheit und Sauberkeit:
Nicht zuletzt tragen auch das Sicherheitsgefühl und die Sauberkeit der Stadt zu einem positiven Erscheinungsbild und Image Stadthagens bei. Dies ist wichtig für die Bürger, die Besucher und auch für die Unternehmen. Daher müssen auch für diesen Bereich weiterhin ausreichend Ressourcen zur Verfügung gestellt werden.
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